Jennifer Hammel
Arbeitsbereich: Germanistische Sprachwissenschaft
Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Schiewe
geplanter Abschluss: 2016
Arbeitstitel
Zur Funktionalität nicht-standardsprachlicher Variation in Online-Foren
Abstract
Das Dissertationsvorhaben widmet sich der qualitativen und quantitativen Untersuchung von nicht-standardsprachlichen Varianten in Online-Foren. Während die E-Mail- und Chat- Kommunikation bislang linguistisch gut erforscht sind, besteht in der sprachwissenschaftlichen Analyse von Online-Foren ein Forschungsdesiderat. Durch das Dissertationsprojekt sollen grundlegende Merkmale der Foren-Kommunikation und forumsspezifische Besonderheiten aufgedeckt werden.
Der Gebrauch von nicht-standardsprachlichen Varianten wird nicht als Defizit, sondern vielmehr als Zeichen kommunikativer Funktionalität verstanden. „Abweichungen“ von der Standardsprache werden mittels eines selbst erstellten Textkorpus (4000 Forenbeiträge) auf der orthographischen, lexikalischen, grammatischen/syntaktischen und stilistischen Ebene analysiert. Hierbei werden in der qualitativen Analyse nicht-standardsprachliche Varianten identifiziert und klassifiziert sowie deren Funktionalität im jeweiligen Kontext beurteilt. Die quantitative Analyse gibt Auskunft über die Häufigkeit bzw. kommunikative Reichweite und Bedeutsamkeit einer nicht-standardsprachlichen Variante.
Abschließend erfolgt eine Betrachtung von sprachkritischen Aspekten. So vermitteln u.a. metasprachliche Reflexionen der Forenteilnehmer, wie diese selbst ihren Sprachgebrauch laienlinguistisch bewerten. Zudem wird der Frage nachgegangen, was sprachliche Angemessenheit in der Kommunikationsform Online-Forum bedeutet. Initiiert der Sprachgebrauch in Foren einen Sprachwandel? Bilden sich in Online-Foren eigene Sprachgebrauchsnormen aus?
Förderung/Stipendium: Bogislaw-Stipendium der Universität Greifswald (seit 10/2012)