Ältere deutsche Sprache und Literatur

Der Arbeitsbereich beschäftigt sich mit der deutschen Sprache und Literatur des Mittelalters von den frühesten Schriftzeugnissen im Althochdeutschen bis zum Renaissance-Humanismus, von der karolingischen Pergamenthandschrift bis zur gedruckten Gutenberg-Bibel. Neben frühmittelalterlichen Zaubersprüchen und Beschwörungen analysieren wir beispielsweise Artusromane, heroische Epik, höfischen Minnesang und spätmittelalterliche Prosaromane.

Althochdeutsche Griffelglosse; Augsburg, Archiv des Bistums, Hs. 10, fol. 43r
Wolfram von Eschenbach: ‚Willehalm‘; Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 30.12 Aug. 2°, fol. 102r

Nachdem Sie im Studium die Eigenarten der historischen Sprachstufen kennen- und verstehen gelernt haben, richten wir den textanalytischen Fokus auf kulturhistorische Kontexte: Fragen nach ritterlichem Ehrencodex und Gewalt sind ebenso von Interesse wie Minnekonzeptionen, magische Feen-Geschichten, Kreuzzüge in der Literatur oder Hexenverfolgung im Spätmittelalter. Dabei berück-sichtigen wir die geschichtlichen und politischen Hintergründe ebenso wie die historische Narratologie, Emotionsgeschichte oder die Materialität von Handschriften und Frühdrucken.

Als populäre Epoche boomt das Mittelalter seit Jahrzehnten konstant in Filmen/Serien (Herr der Ringe, Game of Thrones), Computerspielen, (Fantasy-)Literatur (u.a. Harry Potter) und Reenactment (z.B. Wikinger-märkte). Diese Faszination greifen wir auf und analysieren die realhistorischen Grundlagen der modernen Rezeption.

Symbolbild: Drachentöter
Die Ostsee und Pommern in der Schedelschen Weltchronik; München, Bayerische Staatsbibl., BSB-Ink S-195, fol. 308r

Literaturtheoretische fundierte Methoden werden dabei stets von Grundlagenforschung auf empirischer Basis flankiert. Um Ihnen berufspraktische wie didaktische Perspektiven zu eröffnen und Ihre Employability zu optimieren, vernetzen wir Greifswalder Studierende (inter-)national und arbeiten nicht nur transdisziplinär, sondern integrieren digitale Strategien in Forschung und Lehre.

Mittelalterzentrum
Seit 1995 verbindet das Mittelalterzentrum Greifwald Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fakultäten, die fächerübergreifend forschen, lehren und publizieren. Als Träger des universitären Forschungsschwerpunkts »Kultur des Mittelalters« tritt es seitdem durch regelmäßig stattfindende interdisziplinäre Lehrveranstaltungen und Kolloquien sowie durch Gastvortragsreihen und Tagungen auch über Greifswald hinaus in Erscheinung.

Wolfram von Eschenbach: ‚Parzival‘ und die Gralsgesellschaft; München, Bayerische Staatsbibl., Cgm 19, fol. 49v

Kontakt

Prof. Dr. Tina Terrahe
Lehrstuhlinhaberin

Arbeitsbereich
Ältere deutsche Sprache und Literatur

Institut für Deutsche Philologie
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17487 Greifswald
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terrahetuni-greifswaldde

 

Sekretariat

Henrike Lehmann

Rubenowstraße 3 - Raum 2.19
17489 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3412
aelteredtphilologie.sekretariatuni-greifswaldde

Sprechzeiten:

Montag 8:00-12:00 Uhr + 12:30-15:30 Uhr
Dienstag 08:00-12:00 Uhr + 12:30-14:30 Uhr
Mittwoch 08:00-12:00 Uhr
Freitag 11:00-14:00 Uhr