Reflexion setzt ein Moment der Irritation voraus. Das zeigt sich bei der Debatte um „Künstliche Intelligenz“ in der Bildung; bei all den Kontroversen über die Technologie bietet sich zuletzt wenigstens die Chance, noch einmal gründlich darüber nachzudenken, wie das Lehren und Lernen an Bildungsinstitutionen gestaltet ist. In der New York Times rief deshalb nicht zuletzt im September 2025 der Autor Clay Shirky zu einem „medieval turn“ an Universitäten auf, da „KI“ dazu zwinge, wieder mehr in dialogischen Formen der Vermittlung zu denken.
In meinem Vortrag möchte ich Technik – in diesem Fall „Künstliche Intelligenz“ –, angelehnt an Alfred Nordmanns Konzept von „Technik“ als Reflexionsbegriff, als Moment der Irritation ernstnehmen und mit einem Blick auf mittelalterliche Literatur versuchen, Aspekte der Debatte einmal auf andere Weise zu perspektivieren.
Kurzvita: Nadine Lordick, M.A., arbeitete von 2017 bis 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der germanistischen Mediävistik bei Prof. Dr. Regina Toepfer zuerst an der TU Braunschweig, dann an der JMU Würzburg. Seit März 2022 ist sie als Mitarbeiterin im Projekt KI:edu.nrw und im Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum tätig und beschäftigt sich dort mit dem Thema Schreiben & generative „KI“.
Moderation: Dr. Falk Quenstedt