Prof. Dr. Konstanze Marx

Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft

Arbeitsbereich Germanistische Sprachwissenschaft
Institut für Deutsche Philologie
Rubenowstraße 3 - Raum 2.04
17487 Greifswald

Telefon: +49 3834 420 3417
Telefax: +49 3834 420 3423
konstanze.marxuni-greifswaldde

www.konstanze-marx.de

Forschungssemester 2023/ 2024

 

Bitte beachten Sie, dass ich im Wintersemester 2023/24 mein Forschungssemester wahrnehme und daher keine regelmäßigen Sprechstunden anbiete. 

  • Am 15. Februar, um 16:00 Uhr, biete ich eine außerordentliche digitale Sprechzeit an.

Die Anmeldung erfolgt über mein digitales Büro.

In meinem digitalen Büro können Sie sich für die nächste Sprechstunde anmelden. 

 

 

 

Vita
2021–2023 Prorektorin (Aufgabenbereich: Kommunikationskultur – Personalentwicklung – Gleichstellung), reguläre Amtszeit: 2 Jahre
2020–2023 Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Deutsche Philologie an der Universität Greifswald
2019–2021 Sprecherin des Greifswalder Netzwerks "Sprache und Medizin"
03 / 2020 Ernennung zur Forschungspartnerin (IDS-Fellow) des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache Mannheim
seit 04 / 2019 Professorin für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Greifswald
2018 Ruf an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (W3) (nicht angenommen)
Berufungsangebot der Technischen Universität Dresden (W3) (nicht angenommen)
2016 – 2019 Professorin für Linguistik des Deutschen an der Universität Mannheim in Verbindung mit einer Tätigkeit in der Abteilung Pragmatik am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim
03/04 / 2018 Kurzzeitdozentur am Department of Germanic and Slavic Studies, University of Waterloo (CAN)
2017 Habilitation. Diskursphänomen Cybermobbing. Ein internetlinguistischer Zugang zu [digitaler] Gewalt. (Venia Legendi: Allgemeine und Angewandte Linguistik.)
09 / 2013 Gastdozentur am Beijing Institute of Technology (BIT), China
2010 – 2016 Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Sprache und Kommunikation der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Allgemeine Linguistik
2008 – 2010 Projektmanagerin in der Energiebranche
2007 Promotion. Die Verarbeitung von Komplex-Anaphern. Neurolinguistische Untersuchungen zur kognitiven Textverstehenstheorie.
2004 – 2007 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes (mit Forschungsaufenthalten am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig und Kooperation mit dem Center for Language and Cognition in Groningen)
2003 – 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Pilotprojekt „KomplexTex - Zur textuellen Funktion von Komplex-Anaphern" am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2002 Magistra Artium: Herr Bin Laden hat sich zu Mord gemeldet. Zur Rele­vanz situativer Versprecher für ein Sprachproduktions­modell.
1997 – 2002 Studium der Germanistik, Sprechwissenschaft/Phonetik, Medienwissenschaft (Magistra Artium) und Pädagogik (Zertifikat)
Forschungsschwerpunkte

Meine Forschung verbindet die drei Arbeitsbereiche Pragmatik (insbesondere mit den Teildisziplinen Erwerb und Didaktik, Interaktions- und Diskurslinguistik), Angewandte Linguistik (mit den Teildisziplinen Internetlinguistik, medienlinguistische Prävention, Soziolinguistik, Sprachkritik, Digitale Ethnographie und Ethik) und Psycholinguistik (mit besonderem Schwerpunkt auf dem Zusammenwirken von Sprache, Emotion und Kognition). 

Dabei werden drei zentrale Leitfragen bearbeitet: 

  1. Wie interagieren Menschen unter spezifischen gesellschaftlichen Bedingungen sprachlich miteinander, was trägt dabei zum gegenseitigen Verstehen bei, was führt zu Konflikten und welche Rückschlüsse über menschliche Kommunikation, Kognition und gesellschaftliches Zusammenleben lassen sich daraus ziehen? 
  2. Mit welchen linguistischen Methoden können diese Fragestellungen untersucht werden und welche ethischen Herausforderungen ergeben sich daraus?
  3. Wie positioniert sich die Linguistik im medialen Wandel? 

Den oben genannten Fragen wende ich mich in den folgenden vier Themenfeldern zu:

  • Digitale Interaktion
  • Methoden der Internetlinguistik und Ethik
  • Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie
  • Digitalisierung der Lehrmethoden in Schule und Universität

Insgesamt richte ich mich aus an Herausforderungen und Folgen des Digitalen Wandels für die linguistische Disziplin und deren Vermittlung. Entsprechend werden semantisch-pragmatische, kognitive, interaktionsorientierte, methodologische und ethische Perspektiven auf Sprache und Kommunikation im Internet-Zeitalter und Methoden des Erkenntnistransfers in die Gesellschaft fokussiert. 

Publikationen

Publikationen

Eine aktuelle Publikationsliste finden Sie hier.

Lehre

Cybermobbing als Gegenstand für den Deutschunterricht (Grundlagenseminar) (Seminar)  📖

Forschungsseminar Internetlinguistik II (Modul BA 13c Internetlinguistik) (Seminar)  📖

Forschungsseminar Internetlinguistik I (Modul BA 13c Internetlinguistik) (Seminar)  📖

Soziale Medien in der Schule (Grundlagenseminar) (Seminar)  📖

Texte und Verständlichkeit (Seminar)  📖

Betreute Dissertationsprojekte
Jasmin Rana Agyemang

Parlamentarische Nachhaltigkeitsdebatten – argumentative Aushandlungen von Geltungsansprüchen über Modalität 

Der Begriff Nachhaltigkeit ist zu einem Leitbegriff gesellschaftlichen Wandels geworden und berührt trotz seiner Bedeutungsunklarheit jeden gesellschaftlichen Bereich. Dass dieses Thema in den letzten Jahren an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen hat, zeigt unter anderem das Aufkommen der Fridays-For-Future-Bewegung, welche die Politik dazu auffordert, aktiv Maßnahmen hinsichtlich der globalen Herausforderungen – wie der Klimakrise – zu ergreifen. Nur durch das Ergreifen politischer Maßnahmen kann eine nachhaltige Entwicklung garantiert werden, was das System Politik zu einem für den Nachhaltigkeitsdiskurs relevanten Untersuchungsgegenstand macht. Das Thema Nachhaltigkeit wird in der Politik seit mehreren Jahrzehnten verhandelt: So sind Nachhaltigkeitsstrategien – auch aufbauend auf internationalen Vereinbarungen wie der „Agenda 2030“ –  sowie Institutionen geschaffen worden, dennoch sind die bisherigen Ergebnisse nicht ausreichend, den Anforderungen einer Nachhaltigkeitspolitik gerecht zu werden. Anschließend stellt sich die Frage, wie die deutsche Politik in den letzten Jahrzehnten das Thema Nachhaltigkeit kommunikativ verhandelt hat, um notwendigen Maßnahmen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung zu implementieren und ob die Dringlichkeit, solche Maßnahmen zu entwickeln, (argumentativ) kommuniziert wurde. Die Promotion setzt sich zum Ziel, in einer diachronen diskursanalytischen Perspektive die argumentative Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit und der Herstellung von Geltungsansprüchen über Modalität in parlamentarischen Debatten in den Legislaturperioden 14 bis 19 (1998 – 2021) zu untersuchen.

Förderung:  Landesgraduiertenstipendium der Universität Greifswald

Betreuerin:

PD Dr. phil. Birte Arendt

Johanna Biedowicz

Spracheinstellungen und Unterrichtserfahrungen. Eine Untersuchung attitudinaler und motivationaler Aspekte von Schülerinnen und Schülern beim Erlernen der Regionalsprache Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Vermittlung von Niederdeutsch als institutionell ausgerichtete Fremdsprache ist im Bundesgebiet einmalig in Mecklenburg-Vorpommern zu finden.

Das anerkannte Profilfach Niederdeutsch wurde an vier Gymnasien im Land eingerichtet. Im Rahmen des Landesheimatprogramms, mit dem das Land die Verpflichtungen zur Errichtung der Profilschulen Niederdeutsch eingegangen ist, soll eine Evaluation des eingerichteten Abiturfaches und somit auch des Rahmenplans Niederdeutsch entstehen.

Doch welche Motivationen, Spracheinstellungen und –konzepte sowie Beweggründe haben Lernende, um diese Sprache bis zum Abitur zu erlernen? Lassen sich die Befragten in Typen kategorisieren? Wie wirkt sich der Unterricht auf die Lernenden aus?

Durch Fragebögen, Unterrichtsbeobachtungen und qualitative Gruppeninterviews werden schülerseitige Aspekte des Unterrichts in den Fokus genommen. Dabei geht nicht nur darum, die Frage nach „gutem Unterricht“ zu stellen, sondern auch darum, welche Strategien sich die Lernenden zu Nutzen machen, um Niederdeutsch zu (er-)lernen. Das Zentrum der Untersuchung bildet dabei eine kontrastive Untersuchung an den Profilschulen Niederdeutsch und den Regelschulen mit Niederdeutschunterricht.

 

Betreuerin:

PD Dr. phil. Birte Arendt

Constantin Cebulla, M.A.

Pragmatische Aspekte in der maschinellen Sprachgenerierung (Arbeitstitel)

Der Fokus der maschinellen Sprachgenerierung findet sich meist auf einer technischen Ebene. Da der Untersuchungsgegenstand jedoch eine möglichst natürliche und intuitive Kommunikation mit einem Rezipienten/ einer Rezipientin anstrebt, liegt es nahe, sich dem Thema auch aus einer linguistischen Perspektive zu nähern. Die Arbeit befasst sich daher mit pragmatischen Aspekten der Sprache, die Relevanz für die Mensch-Maschine-Interaktion haben und so für eine maschinelle Sprachgenerierung berücksichtigt werden sollten - mit dem Ziel diese zu optimieren.

Florian Duda

Emotionen in Sprache und Bild – Die Darstellung von Nähe und Distanz in multimodalen Zeugnissen Holocaust-Überlebender


Im Rahmen des Promotionsvorhabens soll die Darstellung von Emotionen in Sprache und Bild anhand von Videointerviews und interaktiven digitalen Zeugnissen analysiert werden, in denen Holocaust-Überlebende nach 1945 von Verlustsituationen berichten. Obgleich die mit Verlust und Tod intuitiv verbundene Basisemotion Trauer im Alltag einen genauso großen Stellenwert besitzt wie ihr Pendant, die Emotion Freude, sind diejenigen (Alltags-)Diskursthemen, die sich mit diesen negativ konnotierten Referenzbereichen beschäftigen, in der kommunikativen Auseinandersetzung eher unterrepräsentiert oder gar tabuisiert. Eine Gruppe von Menschen, die bis heute in ihren Schilderungen auch von diesen Themenbereichen berichtet, sind die Zeit-zeug(inn)en des Holocausts, für die diese negativen Beschreibungen einen unerlässlichen Teil ihres Narrativs darstellen.
Nähe und Distanz als Kategorien sollen in der Analyse von Verlustberichten auf die unter-schiedliche Codierung von Emotionen verweisen, die einerseits direkt verbalisiert und/oder sichtbar in Mimik stattfinden kann oder andererseits distanziert durch eine (scheinbar) objektive, kalte Berichterstattung. Ferner soll die Studie zur Erforschung von multimodalen Kommunika-ten und zu einer möglichen Veränderung der Lesart von Zeitzeug(inn)enberichten im Bereich der Holocaust Studies beitragen, indem die rein sprachliche Betrachtungsebene der Zeugnisse durch den Miteinbezug von non- und paraverbalen Daten erweitert wird.

Betreuer·innen:
Prof. Dr. Anja Ballis, LMU München
Prof. Dr. Konstanze Marx, Universität Greifswald

Max Hoferichter

Max Hoferichter befindet sich momentan in der Planungs- und Datensammlungsphase eines internetlinguistischen Dissertationsprojekts, in dessen Rahmen untersucht werden soll, wie in digitalen Räumen Gruppen entlang geteilten Wissens konstituiert werden. Betrachtet werden dabei unter anderem die sprachlichen Formen von Referenzen auf eben dieses Wissen, das sich von popkulturellen Inhalten bis zu gemeinschaftsspezifischen Sprachgebräuchen erstrecken kann. Besonders die Spannung zwischen Exklusivität und Inklusivität ist hier von großem Interesse: Wie gelingt es, die Verweise so zu gestalten, dass sie einerseits verständlich genug, um Kommunikation und Verbindungen zuzulassen, aber andererseits so kryptisch sind, dass nur die 'echten' Mitglieder der Gruppe sie erfolgreich zuordnen können?

Betreuerin: Prof. Dr. Konstanze Marx

Mathias Hoffmann

Sprachideologien und didaktische Konzepte zur institutionellen Vermittlung von Lehrerinnen und Lehrern der Regionalsprache Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Untersuchung von lehrseitigen Einstellungen und interaktiven Unterrichtserfahrungen.

 

Die Kultusministerkonferenz (KMK) nahm Niederdeutsch im Jahr 2016 in die Liste der gegenseitig anerkannten länderspezifischen Abiturprüfungsfächer auf. Im Schuljahr 2017/18 etablierte das Land Mecklenburg-Vorpommern Niederdeutsch als eigenständiges Unterrichtsfach, das auf der Grundlage verbindlicher Rahmenplaninhalte an sechs Profilschulen mit gymnasialer Oberstufe unterrichtet wird. Die Lehrenden mit Lehrbefähigung unterrichten die regionalspezifische Sprache intuitiv und adaptiv, jedoch ohne übergreifende Bildungsstandards und vor allem ohne gesicherte didaktische Konzepte. Neben der engen Sprachverwandtschaft zum Englischen, Niederländischen und anderen westgermanischen Sprachen basiert die Rezeption auf Rekonstruktions-, Adaptions- und Generalisierungsprozessen, welche die differierende Lautgestalt, Orthographie und Grammatik nicht ausgleichen können, sodass beim Niederdeutschen bei den Lernenden von einem Fremdspracherwerb auszugehen ist.  

Lehrende können im Abiturfach Niederdeutsch im Sinne eines Fremdsprachenunterrichts nicht auf allgemein verbindliche didaktische Vermittlungskonzepte zurückgreifen. Durch Unterrichtsbeobachtungen/Hospitationen soll untersucht werden, welche Konzepte der Sprachvermittlung Lehrende im Niederdeutschunterricht an weiterführenden Schulen in unterschiedlichen Jahrgangsstufen verwenden? Welche Strategien und intuitiven Vorgehensweisen nutzen die Lehrenden, um die Rahmenplaninhalten sinnvoll zu unterrichten. Im Anschluss an die Unterrichtsbeobachtungen sollen die Lehrkräfte den Einsatz der gewählten Konzepte reflektieren und bewerten.

Weiterhin soll evaluiert werden, inwiefern digitale Lehr-/Lernmethoden der Sprachvermittlung und dem Spracherwerb dienen, die mit den Inhalten verbindlicher Vorgaben des Rahmenplans entsprechen.

Zielsetzend sollen programmatische, kompetenz- und handlungsorientierte Vermittlungskonzepte einer Niederdeutsch-Didaktik als Synthese aus der Transformation der wissenschaftlichen Spracherwerbsprozesse und der Evaluation der Unterrichtsbeobachtungen zusammengestellt werden.

 

Betreuerin:

PD Dr. phil. Birte Arendt

Grit Jarmer

Grit Jarmer

Arbeitstitel
Wie Grammatikunterricht gelingen kann – eine Analyse und Weiterentwicklung grammatischer Lehr- und Lernkonzepte des Unterrichtshilfeportals MV auf der Basis einer Untersuchung zum morphosyntaktischen Normverständnis von Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 12 am Beispiel der Nomen

Abstract
Das Unterrichtshilfeportal MV bietet einen breiten Aufgabenpool, der sich grammatischen Themen widmet. Neben einer kriteriengeleiteten Untersuchung, die Aspekte wie Zielsetzung, Angemessenheit, fachliche Korrektheit, Verhältnis von didaktischen und methodischen Überlegungen, konzeptionelle Ausrichtung, Realisierbarkeit, Verknüpfungsmöglichkeiten i. S. eines kumulativen Deutschunterrichts berücksichtigt, soll am Beispiel der Nomen geklärt werden, ob und in welchen Zusammenhängen die Materialien von den Lehrer*innen genutzt werden. Um der Frage nachzugehen: Wie lassen sich diese Materialien „aufladen“, um ein nachhaltiges anwendungsbereites grammatisches Wissen anzubahnen? wird ein Korpus aus dem Unterrichtshilfeportal vor dem Hintergrund aktueller grammatischer Theorien sowie der Ergebnisse einer Untersuchung zum morphosyntaktischen Normverständnis von Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 12 analysiert. In diesem Zusammenhang soll die konzeptionelle Arbeit verbunden werden mit entsprechenden Unterrichtsversuchen, vorzugsweise in beiden Sekundarstufen, die ausgehend von den Möglichkeiten des Unterrichtshilfeportals einen „anderen“ Grammatikunterricht praktizieren.

Einerseits soll im Ergebnis der Pool mit entsprechenden Aufgabenprofilen zum Grammatikunterricht ergänzt und verändert werden und andererseits sollen Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, den Grammatikunterricht grundsätzlich im Sinne der Qualitätsentwicklung von Deutschunterricht zu erneuern und zu verifizieren.

Sebastian Zollner, M.A.

Counter Speech in Interaktion - Sprachliche Strategien der Gegenrede in Sozialen Medien

Unter Counter Speech bzw. Gegenrede versteht man seit einigen Jahren vor allem sprachlich-kommunikative Interventionsstrategien, die sich unter dem Eindruck diskriminierender Facebook-Kommentare, aufhetzender Tweets und extremistischer Onlineaktivitäten herausentwickelt haben.

Bereits in den 1990er Jahren entstehen Kommunikations-Ratgeber und Programme zum "Reden mit Rechten" oder zum "Argumentieren gegen Stammtischparolen" und die Idee, dass man menschenfeindlichen und herabwürdigen Äußerungen auch sprachlich-kommunikativ etwas entgegensetzen muss, spielt auch im digitalen Raum und den sozialen Medien eine immer größere Rolle. Was machen die Menschen aber genau, wenn Sie Gegenrede ausüben und welche sprachlichen Mittel kommen bei dieser komplexen kommunikativen Aktivität zur Anwendung?

Diesen Fragen geht das Forschungsprojekt aus der Perspektive interaktionslinguistischer und pragmalinguistischer Ansätze nach.

Tony Schmidt

Digitaler Deutschunterricht. Ein Konzept zur Implementierung von Let’s Plays

Let’s Plays erfreuen sich als Videos und Livestreams sowohl auf Internetplattformen wie Youtube als auch auf auf Twitch einer sukzessiv wachsenden Popularität, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. Während jedoch die kausalen Zusammenhänge zwischen dem Zusammenspiel aus ludisch-handelndem Charakter der Let’s Player sowie rezipierender (und partiell interagierender) Rolle der Zuschauer*innen bereits seit einiger Zeit Gegenstand der Forschung sind, stellt die konkrete Untersuchung impliziter, didaktischer Implementierungsmöglichkeiten für den digitalen Deutschunterricht ein Desiderat in diesem Gebiet dar, obwohl die Rezeption von Computerspielen die Lebenswelt der oben angesprochenen Zielgruppe in beachtenswerter Weise berührt und teilweise beeinflusst.

Die Dissertation hat daher zum Ziel, mittels variierender Unterrichtssequenzen auf empirischer Basis mögliche Optionen für den Einsatz von Let’s Plays in der Schule zu eruieren, um das Konzept des digitalen Deutschunterrichts sinnvoll zu erweitern und zu optimieren.