Iris Kruse, geboren 1970, ist Professorin für Didaktik der deutschen Literatur mit dem Schwerpunkt Grundschule an der Universität Paderborn. Sie lieferte wichtige Beiträge zu kinderliterarischen Medien und zur Mediendidaktik, insbesondere zu den Möglichkeiten literarästhetischen medialen Lernens im Literaturunterricht der Primarstufe sowie zur gesellschaftlichen Verantwortung des Literaturunterrichts in der Grundschule. 2022 wurde Iris Kruse zur Vorsitzenden der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis (Berufung für die Preisjahre 2024 und 2025) berufen und zum Jurymitglied zu den Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteratur-Stipendien 2023.
Der Vortrag stellt bezogen auf konkrete kinderliterarische Titel die Bewertungskriterien der Kritiker*innenjury des Deutschen Jugendliteraturpreises (DJLP) vor und verbindet damit grundlegende Überlegungen zur Bildungsverantwortung des Literaturunterrichts. Die Frage danach, wie der DJLP als staatlicher Preis innerhalb des kinder- und jugendliterarischen Handlungssystems wirkt und wie er sich zu Konzepten und Praktiken des Literaturunterrichts verhält, ist in hohem Maße bedeutsam für schulische literarische Bildung. Weil die Schule als der Ort der Vermittlung anzusehen ist, der die breite Wahrnehmung literarästhetisch anspruchsvoller Kinder- und Jugendliteratur sichern kann, ist ein Vertrautsein mit dem DJLP – mit seinen Ansprüchen, Kriterien und Auswahltiteln – als wichtiger Baustein der Deutschlehrkräftebildung anzusehen.
Der Arbeitsbereich „Didaktik der deutschen Sprache und Literatur“ des Instituts für deutsche Philologie an der Universität Greifswald freut sich sehr, Iris Kruse zu einem Online-Vortrag mit anschließender Diskussion in Greifswald begrüßen zu dürfen.
