Qualifikationsarbeiten

Dr. phil. Markus Kremer

Dr. phil. Markus Kremer

Habilitationsprojekt

 

Arbeitsbereich: Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur

Betreuerin: Prof. Dr. Anette Sosna

Arbeitstitel: Kompetenzorientierter Deutschunterricht in der digitalen Welt

Abstract:

Bereits im Jahr 2016 hat die Kultusministerkonferenz mit ihrer Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ die Frage aufgeworfen, über welche Kompetenzen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verfügen müssen, um den Anforderungen der digitalen Welt zu genügen. Diese Anforderungen werden durch die Landesbehörden fortlaufend in die kompetenzorientierten Lehr- und Bildungspläne integriert und angepasst, was beispielsweise in Nordrhein-Westfalen zur Überarbeitung des Kernlehrplans für die Sekundarstufe II geführt hat, der am 01.08.2023 in Kraft getreten ist. Insbesondere die Ausdifferenzierung und teilweise Neuausrichtung des Inhaltsfelds Medien mit dem Fokus auf (multi)mediale Gestaltungen und ihre Bedeutung für das Individuum und für die Gesellschaft zeigt den Innovationsdruck, der von einer alle Lebensbereiche tiefgreifend verändernden Digitalität ausgeht.

Ziel des Habilitationsprojektes ist es zunächst, den in der Forschung omnipräsenten Begriff der ‚Digitalität‘ u.a. in Abgrenzung zu ‚Digitalisierung‘ zu definieren. Dabei soll auch der strukturelle und kulturelle Wandel, der mit der digitalen Transformation einhergeht, skizziert werden, um zu untersuchen, über welche Kompetenzen Schüler*innen verfügen müssen, um zu eigenverantwortlich handelnden Individuen in einer (neuen) Lebenswirklichkeit zu werden. Ein kritischer Blick wird dabei auch auf die Kernlehrpläne für das Fach Deutsch der einzelnen Ländergeworfen. Neben der qualitativ-hermeneutischen Herangehensweise soll empirisch untersucht werden, inwiefern die in den Kernlehrplänen mittels der Kompetenzerwartungen formulierte Zusammenführung von Kompetenzbereichen und Inhaltsfeldern gelingt und anhand intendierter Lernergebnisse sichtbar gemacht wird. Dazu sollen exemplarisch inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen in einer konkreten Unterrichtsreihe adressiert, evaluiert und anschließend überarbeitet werden. Begleitend dazu sollen digitale Lernumgebungen systematisch in die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen eingesetzt sowie digitale Prüfungssituationen und -formate erprobt werden. Inwiefern die Digitalisierung des Deutschunterrichts zu einem produktiven Umgang mit Heterogenität, der Ermöglichung von Teilhabe, dem Abbau von Bildungsungleichheiten und der Öffnung und Flexibilisierung von Bildungswegen beitragen kann, soll evidenzbasiert erforscht werden. Die Untersuchungsergebnisse sollen in Aus-, Fort- und Weiterbildungsmodule für Lehrende in allen drei Phasen der Lehrkräftebildung überführt werden.

Sabrina Hanspach

Sabrina Hanspach

Dissertationsprojekt

 

Arbeitsbereich: Didaktik der deutschen Sprache und Literatur

Betreuerin: Prof. Dr. Anette Sosna

Arbeitstitel: Demokratieerziehung durch Kinder- und Jugendliteratur: Potenziale, Risikenund Rahmenbedingungen

Abstract:

Dass die Erziehung von Schüler*innen zu mündigen Bürger*innen, die am politischen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können, eine zentrale Aufgabe von Schule sein muss, macht nicht erst ein Beschluss der KMK aus dem Jahr 2018 deutlich. Bereits 14 Jahre zuvor wird das Kennen und Reflektieren demokratischer Werte sowie deren Vermittlung durch Lehrkräfte unabhängig vom Unterrichtsfach gefordert (KMK 2004). Umso überraschender ist, dass es insbesondere im Fach Deutsch immer noch sowohl an umfassenden theoretischen Konzepten zur demokratischen Grundwertebildung als auch an einem kompakten Überblick zu fachspezifischen Potenzialen, methodisch-didaktischen Zugangsweisen und empirischen Studien zu gewünschten Effekten dieser mangelt (Kretschmann 2021). Anknüpfend daran ist es Ziel des Dissertationsvorhabens, eine empirische Untersuchung der tatsächlichen Wirkung von Literatur in Hinblick auf die Vermittlung demokratischer Grundwerte im Deutschunterricht vorzunehmen und einen evidenzbasierten Beitrag zur Behebung des Methodenmangels zu diesem Thema im Fach Deutsch zu leisten. Dies soll unter Zuhilfenahme der Textsorte „Graphic Novel“ erfolgen.

Dazu soll zunächst die allgemeine Eignung der Textsorte für das Forschungsvorhaben festgestellt und eine begründete Auswahl an Werken vorgenommen werden. Nachfolgend soll im Rahmen einer konkreten Unterrichtseinheit empirisch untersucht werden, welche Wertvorstellungen vor und nach der Rezeption und Auseinandersetzung mit dem Text bei den Proband*innen vorliegen und ob die Graphic Novel mit all ihren Potenzialen besonders geeignet dafür sein kann, im Rahmen des Literaturunterrichtes demokratisch zu erziehen. Schlussendlich ist es zentrales Anliegen der Arbeit, insbesondere in Hinblick auf die aktuelle politische Lage, Lehrkräfte des Fachs Deutsch dabei zu unterstützen, einen Beitrag zur Demokratieerziehung und somit auch zu der Prävention von Extremismus zu leisten und zwar mit den Potenzialen, die der Deutschunterricht bereits mit sich bringt.