Drittmittelprojekte


Wir sind "Sprachlos"


Letzter Workshop in Sarajevo startet!

07. - 10. Juni 2022

 

Über die die fremdsprachliche Vermittlung durch dramatische Sprache in Film und Literatur mit Prof. Dr. Vahidin Preljević und Dr. Naser Šečerović über Museumsbesichtigungen und kultureller Auseinandersetzung mit der Stadt Mostar durch Ibrahim Dizdar hin zu theaterpädagogischen Ansätzen des DaF/DaZ-Lernens und Lehrens mit Sprecherzieher Prof. Simon Schlingplässer und Oskar Ters bildet sich das dritte und letzte spannende Workshopprogramm im internationalen "Sprachlos?"-Projekt!

Nähere Informationen können hier nachgelesen werden.

 


Workshop Greifswald „Sprachlos? – Sprache in journalistischen Texten“

18. - 20. Mai 2022

Der Workshop steht im Zeichen der Sprache des Journalismus und soll sich in verschiedenen Projekten,
die u.a. auch von Expert*innen geleitet werden, mit der das Denken und Handeln beeinflussenden
Sprache aus journalistischen Texten beschäftigen.

Wer könnte dafür besser geeignet sein, als Redakteur*innen des Katapult-Magazins!


Reflexion zum ersten Workshop in Belgrad

26. - 29. April 2022

Der erste Workshop im Rahmen des vom DAAD geförderten Projekts „Sprachlos? DaF/Z“ stand ganz im Zeichen des „Comics“ und der Fragen, ob Comics Texte sind und wie diese im DaF/Z-Unterricht eingesetzt werden können.

Dazu führte der derzeit bekannteste serbische Comic-Zeichner, Aleksandar Zograf, die Teilnehmer*innen zunächst in die Historie und Wirkung sowie Entstehung der Comic-Gestaltung ein, um dann die Teilnehmer*innen selbst tätig werden zu lassen. So entstanden sehr viele autobiographische Comics.

Begleitet wurde die Arbeit an und mit Comics durch weitere Vorträge, die sich dem Thema aus unterschiedlichen Richtungen näherten:

  • So hat Ivan Petrović, der Übersetzer der Comics von Aleksandar Zograf, darüber berichtet, wie er an seine Übersetzungen von Comics herangeht und welche Bedeutung die Wirkung von Bild und Text, die vom Autor intendiert wird, für die Übersetzung hat. Dabei ging er vorrangig auf sprachtypologische Differenzierungen zwischen Serbisch und Deutsch ein, sowie auf die doch oft schwierige Arbeit, Texte der Comics so zu übersetzen, dass sie weder an Inhalt noch an der Intention des Autors einbüßen und in Deutsch ebenso aussagekräftig sind, wie in der Originalsprache und dabei auch im Bereich der Darstellung geschichtlicher Ereignisse wissenschaftlich korrekt sind.

  • Prof*in Sanela Mešić unterstrich die Problematik des Übersetzens in ihrem Vortrag zur Übersetzungsanalyse am Beispiel von "Radoslavs Geschichte" in der "Partisanen-Post" von Aleksandar Zograf und ging dabei besonders auf die Schwierigkeit der Äquivalenztypen (nach Koller 2011) ein, die sich vor allem bei der Übersetzung des Serbischen ins Deutsche ergeben, da häufig mehrere Benennungen für einen deutschen Begriff vorliegen, die es notwendig machen, den Kontext sensibel einzubeziehen. Im Anschluss wurden die Teilnehmer aufgefordert, sich am Beispiel einer Geschichte aus der "Partisanen-Post" von Aleksandar Zograf die serbisch-deutsche Übersetzung anzuschauen, um herauszuarbeiten, worin die Schwierigkeiten einer Übersetzung auf Text-, Satz- und Wortebene liegen und welche sprachlichen Hürden aus der jeweiligen Erstsprache exemplifiziert werden konnten, um dies gruppenübergreifend für eine Vermittlung im DaF/Z-Unterricht mit Augenmerk auf die "sprachlichen Hürden" zu diskutieren.

  • Prof. Vahidin Preljević referierte zu „Comics erzählen. Eine narratologisch-kulturgeschichtliche Perspektive“. Dabei ging er aus kultursemiotischer Sicht der Frage nach, ob Comics als Textsorte anerkannt sind und andererseits stellte er provokativ unter dem Thema des Projekts „Sprachlos?“ die Teilnehmer*innen vor die Diskussion, ob Comics im sprachlosen Zeitalter den „Verlust der Sprache“ fördern oder diesem eher entgegenwirken. Das Ergebnis: Comics als Kunst aufzufassen, ist unbestreitbar. Durch die Bilder entstehen Geschichten, die in der Sprache der Zeit realisiert werden und damit wird die Wahrnehmung der Bedeutsamkeitsproduktion aufgelebt. Dies verdeutlichte Herr Preljević anschließend am Beispiel der Entwicklung und des Bedeutungseinflusses auf die literarische Gesellschaft von Comics in Serbien.

  • Welche kulturelle Wirkung Comics erzielen können, damit befasste sich Prof*in Olivera Durbaba in ihrem Vortrag zu „Visuelle Materialien und kulturreflexives Lernen im DaF-Unterricht“. Dabei bezog Sie sich auf das Kulturmodell von Jean-Claude Béacco und differenzierte das 5-Komponenten-Modell nicht nur kulturreflexiv aus, sondern schuf Übergänge für eine unterrichtsdidaktische Vermittlung unter Einbeziehung von Comics für den DaF/Z-Unterricht.

  • Die didaktisch-methodische Rahmung übernahmen Oskar Terš (M.A.) und Vetr.-Prof.*in Uta Großmann, die mit den Teilnehmer*innen verschiedene Comics betrachteten und deren unterrichtlichen Einsatz in einzelnen Schritten über die 3 Tage des Workshops hinweg zusammenfassend diskutierten. Oskar Terš übernahm zudem die theatertherapeutische Einstimmung in die Workshoptage.

 


Workshop Belgrad in Sicht!

26. - 29. April 2022

 

In den ersten Projekttagen erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die gestalterische und inhaltliche Diversität von Comics, dessen Multimodalität und methodische Anwendungsmöglichkeiten im DaF/-Z Unterricht.

Über die Frage nach dem thematischen Einsatz von Comics bekommen die Teilnehmenden selbst die Möglichkeit sich am Zeichnen und Ausgestalten eines Comics durch den Comiczeichner und Autoren Aleksandar Zograf zu versuchen.

Schließlich endet das Workshop-Programm mit einer narratolgischen Perspektive auf das Medium sowie analytischen Sichtweisen auf visuelle Materialien und kulturreflexives Lernen im DaF/-Z Unterricht.

 

Aleksandar Zograf (mi.) und alle Teilnehmenden des Workshops
Aleksandar Zograf
Aleksandar Zograf (li.) und Ivan Petrović (re.)
Sanela Mešić
Vahidin Preljević
Olivera Durbaba
Oskar Terš (li.) und Uta Großmann (re.)
© Aleksandar Zograf

 

Im Rahmen der DAAD-Förderung „Hochschuldidalog mit den Ländern des westlichen Balkan“ findet das DaF/Z-Projekt ,,Sprachlos?'' mit den Universitäten Greifswald, Sarajevo und Belgrad statt.

 

Projektverantwortung gesamt:               Vert-prof. Dr. Uta Großmann (Universität Greifswald)

Projektverantwortung Ausland:              Prof. Dr. Sanela Mešić  (Universität Sarajevo)

Belgrad:                                                     Prof. Dr. Olivera Durbaba

Förderzeitraum:                                        1.1.2022 – 31.12.2022

 

Termine:

Workshop 1 (Belgrad): 26. - 29. April 2022

Workshop 2 (Greifswald): 17. - 20. Mai 2022

Workshop 3 (Sarajevo): 7. - 10. Juni 2022

 

Projektskizze:

Das Projekt dient dem Studierenden- und Dozierendenaustausch zum Thema „Sprachlos?“. In den geplanten Workshops wird sich der Sprache Deutsch aus unterschiedlichen Blickwinkeln zugewandt. Einerseits mit Blick auf Sprache durch Bilder und Sprache mit/in Bildern (Belgrad); andererseits auf konzeptueller Ebene der Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit und wie sich Sprache dabei verändern muss, wenn sie für jedermann journalistisch zugänglich gemacht werden soll (Greifswald) und zum Dritten wird sich dem Thema Sprache aus sprachtherapeutischen, theaterpädagogischen Ansätzen zur Vermittlung mulitmodaler Praktiken, der Phonetik und Phonologie genähert (Sarajevo). Ziel dieser Workshopreihe ist eine Stabilisierung unserer Studierender in der Vermittlung des Deutschen für die Bereiche Semantik, Phonetik, Syntax und Morphologie und theaterpädagogisch soll das eigene Handeln im Unterricht selbstwirksam gestärkt werden. Die Ergebnisse des Workshops werden auf der IDT in Wien präsentiert. Der Workshop soll zudem die Partnerschaften zwischen den Universitäten stärken und ausbauen.

Für die Workshopreihe ist geplant, dass neben den Dozierenden auch jeweils 3 Studierende  der drei Universitäten kontinuierlich an den Workshops teilnehmen und über ihre Erfahrungen berichten. Diese werden durch das Programm voll finanziert (Reise und Unterkunft).

Hier sehen Sie den Projektplan.