Innterdisziplinäres Forschungsprojekt „Cringe. Ästhetik und diskursive Praxis der Schamlust“ (Volkswagen Stiftung)
Prof. Dr. Theresa Heyd und Dr. habil. Heide Volkening
Volkswagen Stiftung, Förderprogramm Aufbruch,
April 2024 bis September 2025.
Das Projekt Cringe. Ästhetik und diskursive Praxis der Schamlust ist ein interdisziplinäres Projekt zwischen den Universitäten Heidelberg und Greifswald, das von der Volkswagen Stiftung in der Förderlinie Aufbruch gefördert wird (April 2024 – September 2025). Es zielt auf eine Theorie von Cringe, in der sich soziolinguistische und literaturwissenschaftliche Perspektiven verbinden und wechselseitig erhellen. Wir verstehen Cringe als ambivalentes Vergnügen an diskursiven Praktiken und ästhetischen Darstellungen, die als peinlich, unangemessen oder beschämend wahrgenommen werden. Als affektive und verkörperte Reaktion der Schamlust sind Cringe-Phänomene und ihre Beschreibungen besonders geeignet, um aktuelle Aushandlungen gesellschaftlicher Normen zu beobachten. Vier Dimensionen bilden die Grundpfeiler unseres Zugangs:
- Cringe als Phänomen, das in und mit Sprache auftritt und durch mediatisierte und digitalisierte Öffentlichkeiten in der gegenwärtigen Populärkultur und in Sozialen Medien geprägt ist;
- Cringe als Übertragung einer Wahrnehmung oder eines Affekts von Irritation, Provokation und Unbehagen;
- Cringe als Distinktionsphänomen und -diskurs, nicht nur als Jugendwort mit Blick auf Alter als Differenzkategorie, sondern komplexere intersektionale Differenzierungen betreffend;
- Cringe als Verhandlung von Geschmack(losigkeit), ästhetische Reaktionen und Urteile wie metadiskursive Reflexionen umfassend.
Weitere Informationen: uebercringe.de