"ich bin jetzt 1 gespenst" – ein Beschluss, sich zu entziehen: Kommunizieren wir online tagtäglich (und nächtlich) mit einer Vielzahl von Menschen, die wir auf dem Smartphone mit uns herumtragen, sind diese eigentlich doch nie wirklich präsent. Als Pushnachricht, die das Endgerät einmal kurz vibrieren lassen, als Text in einem Chatfenster manifestieren sie sich uns immer nur zwischendurch und hinterlassen gespenstische Spuren, wie zwei blaue Haken unter einer gelesenen und nicht beantworteten Whatsapp-Nachricht.
Julia Knaß hat ein Gespür für dieses Geisterhafte, das (nicht erst seit Social Distancing) alltäglich für uns geworden ist. Alleine und gemeinsam mit anderen geht sie auf Gespensterjagd und versucht zu ergründen, was das Gespenstische ausmacht, wie Menschen zu Gespenstern werden und wie Gespenster sich bemerkbar machen.
Julia Knaß lebt und arbeitet in Graz – "Sekretariat bei Tag, Literatur bei Nacht" –, nicht nur als Autorin von Lyrik und Prosatexten, die sie auf ihrem Blog abwesenheitsnotiz.at, im Lyrik-Zine lytter oder auf Social Media (Twitter: @liaghtsout, Instagram: @balkonage) veröffentlicht. Als Herausgeberin betreut sie die Literaturzeitschrift mischen, die sie mitgegründet hat, außerdem engagiert sie sich im Druckkollektiv Risograd. Zuletzt erschien in Kooperation mit Anna Neuwirth IST DAS 1 LITERATUR (2021) im Sukultur-Verlag.
Im Rahmen des Seminars "Textanalyse: Literatur & Gespenster" liest sie aus ihren (und anderen Gespenster-)Texten und gibt den Studierenden die Möglichkeit, mit ihr über eine Figur zu reden, die immer schon und immer wieder die Literatur heimsucht.
Moderation: Philipp Ohnesorge, M.A.
Die Veranstaltung findet online als BigBlueButton-Videokonferenz statt. Eine Teilnahme ist über den Link zum Moodle-Seminarkurs möglich. Das Gäste-Passwort lautet "Lesung-knaß2021".