SCHREIBWEISEN-BLOG

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Wandel der Dystopie

Relationalität und Singularisierung in Emma Braslavskys „Ich bin dein Mensch“ und „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“.

Über Gegenwart sprechen (II)

Zweiter Teil des Berichts zum Workshop „Schreibweisen der Gegenwart: Zeitwahrnehmung und Zeitreflexion nach der Digitalisierung“ am 11.11.22 im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Über Gegenwart sprechen (I)

Erster Teil des Berichts zum Workshop „Schreibweisen der Gegenwart: Zeitwahrnehmung und Zeitreflexion nach der Digitalisierung“ am 11.11.22 im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Wir sind always on

„Das Handy leuchtet auf, Pushnachricht, Trump hat getweeted, Amerika sei sehr sehr toll, Corona sehr sehr schlecht, abends müde Tagesschaugesichter, morgens zehn neue Mails aus dem Moodle-Forum zur Zeitlichkeit, *augenroll* #annoying, sogar in die Uni verfolgt uns die Zeit und vor allem unser Jetzt.“ Studentische Positionen zur Debatte über die Zeitwahrnehmung.

Tag für Tag festhalten, reflektieren, revidieren. Notizen zu Zeitwahrnehmung, Gegenwart und Aktualität in Corona-Tagebüchern (5)

Wann bricht ein Tagebuch ab? Kann man sich dafür entscheiden aufzuhören? Die Form der täglichen Eintragung könnte prinzipiell bis zum Tod des oder der Schreibenden fortgesetzt werden. Angenommen, der Anlass der Tagebücher, die die Corona-Pandemie begleiten, ist eine dreifache Verschiebung in der Zeitwahrnehmung: Erstens ein Bruch, der ein Bewusstsein der eigenen Geschichtlichkeit eröffnet.

Tag für Tag festhalten, reflektieren, revidieren. Notizen zu Zeitwahrnehmung, Gegenwart und Aktualität in Corona-Tagebüchern (4)

Die Krisentagebücher, die jetzt geschrieben werden, offenbaren auch eine Krise des Tagebuchschreibens – zumindest jenen Tagebuchschreibens, das versucht, die Krise zu erklären. Und sie offenbaren die Krise der Krise: Hartmut Rosa sieht die (Corona-)Krise als Bestätigung dessen, was ihm ohnehin bereits klar war: Dass die Krise der Dauerzustand ist, schon lange die Normalität ersetzt hat. Was will…

Tag für Tag festhalten, reflektieren, revidieren. Notizen zu Zeitwahrnehmung, Gegenwart und Aktualität in Corona-Tagebüchern (3)

Durch die Veröffentlichung im Wochentakt verlieren die Corona-Tagebücher bereits ihren unmittelbaren Tagesbezug: Es werden schon beim Lesen nur Rückblicke vermittelt, man denke beispielsweise an die inzwischen selbstverständlichen Kontaktsperren, die in den jeweiligen Beiträgen gerade erst erlebt werden. In dem Sinne ermöglichen Corona-Tagebücher auch schon Tage nach ihrer Veröffentlichung ein…

Tag für Tag festhalten, reflektieren, revidieren. Notizen zu Zeitwahrnehmung, Gegenwart und Aktualität in Corona-Tagebüchern (2)

Bis vor einigen Wochen war es noch die Digitalisierung, die von vielen für eine grundlegend veränderte Zeitwahrnehmung, eine radikale Fokussierung auf die Gegenwart und einen neuen Begriff von Gegenwart verantwortlich gemacht wurde. Dabei war nicht immer klar, ob durch die digitalen Medien nun eine „breite Gegenwart“ (Gumbrecht) entstanden ist, die von nicht vergehenden Vergangenheiten…

Tag für Tag festhalten, reflektieren, revidieren. Notizen zu Zeitwahrnehmung, Gegenwart und Aktualität in Corona-Tagebüchern (1)

Welchen Wert haben Tagebücher, die wissend für die Öffentlichkeit geschrieben werden? Unter einem Tagebuch versteht man zunächst die Sammlung intimster Gedanken, es ist eine Form der privaten Reflexion, es wird nicht geschrieben, um eine Wirkung auf Lesende zu haben. Besondere Formen stellen die Journale von Literat*innen dar, da diese sich der nachträglichen Veröffentlichung vielleicht schon beim…

Alles wird immer schneller? Neues Projekt „Schreibweisen der Gegenwart“ erforscht Zeitkonzepte der digitalen Gesellschaft

In einem literaturwissenschaftlichen Forschungsprojekt an der Universität Greifswald werden Zeitkonzepte der digitalen Gesellschaft untersucht. Dabei werden zeitdiagnostische und literarische Texte analysiert und vor dem Hintergrund medien- und kulturwissenschaftlicher Zeitreflexion aufeinander bezogen. Das Projekt startete zu Jahresbeginn 2020 und trägt den Titel „Schreibweisen der Gegenwart.…